Kate Yves

23. Juli 202041 Min.

Alpenüberquerung mit Hund - E5 von Oberstdorf nach Meran

Aktualisiert: 27. Juli 2020

Hallo Sonnenkinder,

mein aller erster Blogbeitrag und ich bin so aufgeregt, weil es mein wichtigster und wahrscheinlich auch längster Beitrag sein wird.
 
Aber wer weiß was noch so alles auf mich zukommt und wovon ich euch noch so alles berichten darf... ;)
 

 
Unsere abenteuerliche Alpenüberquerung mit Hund von Deutschland über Österreich nach Italien. Eine der wohl größten und besten Tour, die ich bisher bewandern und erleben durfte. Der Beitrag ist in einzelne Abschnitte unterteilt und somit für jeden was dabei. Ihr könnt euch nur die "Facts" durchlesen oder ihr lasst euch durch und durch inspirieren von allen Einzelheiten der neun Tageswanderung über die Alpen auf vier Pfoten und vier Bein ;). Meine Intention ist es mit diesem Blogpost, jenen, die die Tour mit ihrem Vierbeiner gehen möchten mit allem drum& dran eine Hilfe zu sein und oder dem ein oder anderen eine Inspiration, was alles auf unserem wunderschönen Erdball möglich ist, ohne Flieger&Co.
 
Wir haben die Alpenüberquerung auf "eigene Faust" geplant und begangen, also ohne Guide. Dennoch ist die Tour mit einem versierten Guide selbstverständlich auch möglich, aber lest selbst, viel Freude dabei…


Der Entschluss:

Im September 2009 war ich zum Ausspannen am Eibsee am Fuße der Zugspitze. Ein Kurztrip, um die Seele mal baumeln zu lassen – 22 Jahre alt und schon total ausgepowert. An diesem verregneten Samstagnachmittag begab ich mich in die Sauna des Eibseehotels und gesellte mich zu zwei Frauen in die Biosauna. Die beiden unterhielten sich über ihren Zwischenstop hier im Hotel im Zuge ihrer Alpenüberquerung und ich war nur stummer Zuhörer dieser Konversation, aber dachte mir bei den Erzählungen: „naaa, leck mich am A..., das will ich auch machen.“ =D

Seit diesem Zeitpunkt war es um mich geschehen. Alleine diesen Trip zu wagen - keine Chance, das traute ich mich nicht und ganz nebenbei war niemand meiner Freunde derart berg-und wanderaffin, wie ich.

Es dauerte sage und schreibe 10 Jahre bis ich mich überwand diese Tour zu gehen, allerdings mit Ehemann und Weimaraner Hündin Yves. Alleine war für mich keine Option, zu gefährlich alleine, dachte ich mir.
 
Ich erzählte meinem Ehemann davon und natürlich war Tim direkt Feuer und Flamme für diesen abenteuerlichen Trip. Ich muss allerdings gestehen, dass ich es ihm erst nach 4 Jahren Beziehung erzählte. Erst dann hatten wir die Kraft diese Tour zu machen. Ohne unsere kleine Yves allerdings undenkbar, also machten wir uns ran an…

Die Planung:

Welche Strecke? Wie lange? Welche Etappen?
 
Das waren und sollten die ersten Gedankenschritte sein, die man sich bis ins Detail plant.
 
Vorab, die klare und nicht zu unterschätzenden Fragen: Wie sportlich und erfahren bin ich am Berg?
 
Ja, das Internet gibt wieder, dass der E5 für Jedermann geeignet ist, allerdings kann ich und auch jeder andere, den wir auf unserer Tour kennengelernt haben, dies nicht bestätigen. Vielleicht bei perfektem Wetter mit Guide inkl. Gepäcktransport (kann man im übrigen auch buchen, für diejenigen, die sich unsicher sind).
 
Wer die Berge auch nur ein bisschen kennt, weiß, dass das Wetter sehr sprunghaft sein kann, also was nehme ich an Kleidung mit? Welche Gegebenheiten sind vorab zu beachten? Und vor allem, in Punkto Vierbeiner – was benötige ich für meinen Dogo? welche Unterkunft ist überhaupt mit Hund möglich? wie gestalte ich die Tour, dass es für uns 3 keine Qual wird? Wie lange darf eine Tagestour sein, um seinen Liebling und auch sich selbst nicht komplett zu überfordern oder in Gefahr zu bringen? Denn wer ans Ziel kommen möchte, will die ganze Strecke gehen und nicht zwischendrin abbrechen müssen....

Fragen über Fragen:

• Welcher E5-Tourenabschnitt?

• Welche einzelnen Etappen?

• Dauer und Zeitraum der Überquerung?

• Anreise sowie Berghütten und/oder Pension/Hotels?
 
(Sehr wichtig, da nicht zu jeder Zeit und in jeder Berghütte Hunde erlaubt sind!)

• Gepäck?

• Detailliertes Wandertagebuch.

• Weitere Tipps!


+Welcher E5-Tourenabschnitt?

Vorweg. Der klassische E5- Fernwanderweg wird als Tour von Oberstdorf nach Meran angepriesen. Dieser führt über 5 Bergketten und 6 Alpentäler, mit roundabout 10.000 Höhenmeter und einer Gesamtstrecke von +/- 120 km.
 
Allerdings geht der komplette E5, eine der älteste Fernwanderrouten Europas, von Frankreich Pointe du Raz bis Venedig Italien. Die Route führt von der Atlantikküste der Bretagne über die Schweiz, Österreich, Deutschland nach Italien (Verona), insgesamt Strecke 3200km lang. - Das nur mal als Randinfo.
 

 
Innerhalb der Tour sind kleine veränderbare Routenvarianten möglich, je nach Verfassung deiner Selbst und der Reisedauer, die du ins Auge gefasst hast.
 
Wir sind die klassische Route gegangen, von Oberstdorf nach Meran.
 
Mit Hund im Juni bei Schnee eine kleine Tortur, aber hierzu weiteres im detaillierten Tagebuch.
 
Was uns zum nächsten Punkt bringt...


+„Etappen“

Klassische Etappenziele des E5 (ohne Hund) sind:

• Oberstdorf auf Kemptner Hütte (DE)

• Kemptner Hütte über Holzgau auf Memminger Hütte (AT)

• Memminger Hütte über Seescharte nach Zams hinauf Skihütte Zams (AT)

• Skihütte über Wenns/Mittelberg auf die Bielefelder Hütte am Pitztalgletscher (AT)

• Braunschweiger Hütte nach Vent im Ötztal auf die Martin-Busch-Hütte (AT)

• Martin-Busch-Hütte auf die Simmilaunhütte (-oder weiter) (IT)

• Simmilaunhütte über Vernagt (Stausee) nach Meran (IT)
 
(– wahlw. Vernagt/Südtiroler Dörfchen anschl. weiter nach Meran

• Meran mit dem Bus/Bahn zurück nach Oberstdorf

Unsere abgewandelte Route auf einen Blick:

• Oberstdorf Bus nach Spielmannsau über Kemptner Hütte nach Holzgau ->8,5h

• Holzgau Bus nach Mardau auf Memminger Hütte -> 2,5h (-urspr. nach Zams)

• Memminger Hütte über Seescharte nach Zams Tal -> 6,5h

• Zams mit dem Bus nach Wenns auf Braunschweiger Hütte -> 3,5h
 
(–urspr. über Skihütte anstatt Bus)

• Braunschweiger Hütte über Ötztalgletscher nach Sölden weiter nach Vent ->2,5h

• Vent über Martin-Busch-Hütte auf Simmilaunhütte -> 6h

• Pause Simmilaunhütte (–wahlw. Tagestour Gipfelkreuz oder Ötzifundort)

• Simmilaun Hütte über Vernagter Stausee mit dem Bus nach Meran -> 3h

• Meran mit Prenner Bus zurück nach Oberstdorf

Etappen-Daten auf einen Blick:
 

erste Etappe - (Dienstag 11.Juni 2019)
 
Oberstdorf Bus -> Spielmannsau auf die Kemptner Hütte, weiter Richtung Holzgau
 
Pension Birkenhof;

  • Gehzeit 8,5h inkl. 1,5h Pause

  • gegangene Höhe 2000Hm

  • Strecke ca. 15km

  • Anspruch: Mittel
     

  • Bustransfer: ~10€

  • Spesen: 25€

  • Ü-Kosten: 160€ HP

zweite Etappe - (Mittwoch 12. Juni 2019)
 
Holzgau „zu den 2 Bären“ mit dem Bustaxi nach Mardau weiter auf Memmingerhütte;
 
(geplant bis Zams, wir schafften es aber nur bis zur Memminger Hütte - Wetterbedingungen schlecht!)
 

  • Gehzeit 2,5h (4h mit Warte-u. Busfahrzeit)

  • geg. Höhe 1200Hm

  • Strecke ca. 7 km

  • Anspruch: bei Schnee äußerst anstrengend
     

  • Bustransfer: 60€

  • Spesen: 30€

  • Ü-Kosten: 35€ FP

dritte Etappe - (Donnerstag 13.Juni 2019)
 
Memminger Hütte über die Seescharte nach Zams Pension Schmidt;
 

  • Gehzeit 6,5h inkl. 30min Pause (bis Seescharte 1,5h)

  • geg. Höhe 2260Hm

  • Strecke ca. 24 km

  • Anspruch: mittel bis belastend (Schwindelfreiheit/ steinig/ knielastig)
     

  • Bustransfer: /

  • Spesen: 15€

  • Ü-Kosten: 80€ FP

vierte Etappe - (Freitag 14.Juni 19)
 
Zams auf Braunschweiger Hütte.
 
Ausweichroute Linienbus von Zams nach Imst, von Imst nach Wenns/Mittelberg.
 
Hinauf über einen Klettersteig auf die Braunschweiger Hütte -
 
ursprünglich Route auf die Skihütte über Wenns wegen Schnee/Lawinengefahr gesperrt;
 

  • Gehzeit 3,5h keine Pause (mit Buszeit 4,5h)

  • geg. Höhe 1000Hm

  • Strecke ca. 10 km

  • Anspruch: Mittel - Schnee anspruchsvoll
     

  • Bustransfer: 32€

  • Spesen: 30€

  • Ü-Kosten: 70€ FP

fünfte Etappe - (Samstag 15.Juni 2019)
 
Braunschweiger (Pitztaler Gletscher) Klettersteig A über Rettenbachgletscher nach Sölden mit dem Bus weiter nach Vent, Berghotel Gstrein (ohne Hund weiter auf Martin-Busch-Hütte);
 

  • Gehzeit 2,5h ohne Pause

  • geg. Höhe 1200Hm

  • Strecken ca. 10km

  • Anspruch: leicht (für Anfänger Schwinfelfreiheit!)
     

  • Bustransfer: 10€

  • Spesen: 70€ (3-gänge Menü)

  • Ü-Kosten: 90€ FP

sechste Etappe - (Sonntag 16.Juni 2019)

Vent auf Simmilaun Hütte (wahlweise MBH über Simmilaun nach Vernagt)
 

  • Gehzeit 6h inkl 45min Pause

  • geg. Höhe 1125Hm

  • Strecken ca. 15 km

  • Anspruch: leicht bis mittel - Schneemasse&Hitze: anstrengend
     

  • Bustransfer: /

  • Spesen: 30€

  • Ü-Kosten: 140€ HP

7. Tag Gönnung - (Montag 17. Juni 2019)
 
in 3019m Höhe auf der Simmilaun Hütte – Pausentag;
 
hier sind wahlweise 2-3h Tagestouren möglich

  • Bustransfer: /

  • Spesen: 50€

  • Ü-Kosten: 140€ HP
     

siebte Etappe - (Dienstag 18.Juni 2019)
 
Simmilaun Hütte hinab über Vernagt Stausee mit dem Bus nach Meran;
 

  • Gehzeit 3h (Gesamtzeit mit Bus 6h)

  • Ges. 1330Hm (bis Meran 2690Hm)

  • Strecke ca. 8km

  • Anspruch: leicht
     

  • Bustransfer: 20€

  • Spesen: 100€ (Tiesenalm+Supermarkt+Meran)

  • Ü-Kosten: 95€ (Zentral geht günstiger)

9. Tag - (Mittwoch 19. Juni 2019)
 
Meran zurück nach Oberstdorf mit dem Bus Prenner, wahlweise natürlich auch andere Rückfahrmöglichkeiten

  • Fahrtzeit: 6h

  • Bustransfer: 80€

  • Spesen: 0€

GESAMT:

  • reine Wandertage 7

  • Gesamt Gehzeit: 32,5h

  • Gesamt Höhe: 10.115Hm

  • Gesamt km: ca. 90 km

  • Gesamt Anspruch: mittel- anspruchsvoll
     

  • Fahrtkosten: 212€

  • Ges. Spesen: 350€

  • Ges. Ü-Kosten: 810€

Inkl. Sprit 100€ + Parken 67,50€ ergeben sich Gesamtkosten der Tour (2 Pers.+Hund) = 1540€
 

Infos zu den Angaben:

Wie schon erwähnt sind Alternativen möglich. Bitte informiert euch vorher bei den Hütten/Pensionen etc. vorab mit und ohne Vierbeiner!
 
In Zams waren wir wegen der Routesperrung vorab bereits bei der Touristeninfo, hier könnt ihr euch auch in den einzelnen Orten z.B. am Vortag über die Gegebenheiten informieren.

„Anspruch“: Alles ist natürlich aus unserer Sicht beurteilt und wie in der Einleitung beschrieben, sind Erfahrung und die körperliche Verfassung ausschlaggebend. Wir sind Alpin unterwegs seit wir Kinder sind, unsere Klettersteigerfahrung sind ca. 2-3 Jahre alt und unsere Hündin ist äußerst sportlich. Wir selbst treiben 5-6x pro Woche Sport, von Ausdauer über Krafttraining, ergo ist unsere sportliche Verfassung unseres Erachtens gut. Dementsprechend unsere Beurteilung, je nach Witterung abweichend!

Die Stecken km sind teilweise geschätzt, da wir uns 2-3x verlaufen haben durch den vielen Schnee =)

Die Ü-Kosten (Übernachtungskosten) ergeben sich aus 2 Personen mit Hund und sind variable, je nach Saison.
 
FP = Frühstückspension – HP = Halbpension – hier kann man natürlich auch die ein oder andere Mark sparen.
 
Ebenso die Spesen: für uns war es trotz allem ein Urlaub, in dem wir nicht jeden Penny umgedreht haben. Selbstverständlich kann man hier sparen, indem man sich Brot&Käse, etc. vom Supermarkt mit nimmt, als Bsp.

Bustransfer ist kein Muss, für uns mit Hund jedoch einfacher, bzw. an Tag 4 nicht anders machbar.


+„Dauer und Zeitraum der Überquerung“

Die Dauer kann jeder selbst für sich bestimmen. Die Mindestzeit sind 5 Tage, was äußerst sportlich wäre, aber auch wenig ereignisreich, da man die Natur nicht wahrnehmen kann – meine Meinung. Ratsam ist es sich etwas mehr Zeit einzuplanen, um alles genießen zu können, dem Körper auch mal Ruhephasen einzuräumen (nehmt es nicht auf die leichte Schulter, es ist keine Kaffeeklatsch-Fahrt) und vor allem, man lernt unglaublich tolle Menschen auf der Tour kennen. Wir waren eine geile Truppe, mit denen wir abends mit einem Glas Bier Karten gezockt haben, dem fehlenden Handyempfang sei Dank und coole Gespräche führen konnten.
 
Man geht nicht jede Strecke gemeinsam, aber viele Wege kreuzen sich und auf den Raststationen oder Übernachtungshütten sieht man jedes Gesicht wieder. Unser gemeinsamer Slogan der Tour: „Einfach kann jeder!“ =)


 
Davon abgesehen, wer mit Hund geht, sollte auch seinem Vierbeiner Ruhephasen einräumen. Ein Hund benötigt 18h Regenerationszeit, sonst geht es auf Mark& Substanz des Lieblings. Soll heißen, Gelenkprobleme und Psyche!

Beim Zeitraum ist ratsam, wenn mit Hund gehen möchte nicht wie wir im Juni die ersten nach der Bergschule zu sein. Da zu diesem Zeitpunkt noch sehr viel Schnee liegen kann, was bei uns der Fall war. Dadurch hat man stellenweise wenig von der Natur gesehen und vor allem keine Wegmarkierungen, was uns nicht nur Zeit sondern auch Kraft und Nerven gekostet hat. Das Positive, es war von der Temperatur sehr angenehm, max. Temperatur lag bei 30 Grad. Im Juli/August wird es bestimmt sehr viel wärmer!
 
Unser Rat wäre gegen Spätsommer ca. Anfang September die Tour mit Hund zu gehen, da zu dieser Zeit keine Hochsaison ist (auch wenn einige Hütten und Co. zu dieser Zeit schon wieder zuhaben werden) und wahrscheinlich die Temperaturen ähnlich wie im Juni die 30 Gradmarke nicht übersteigt. Allerdings, alles nur Vermutungen! Ich werde voraussichtlich im September diesen Jahr das Sperrbachtobel hoch zur Kemptner nochmals gehen, weil ich dieses Naturschauspiel im vollen Zuge mit eigenen Augen sehen möchte, dazu wird es dann einen eigenen Eintrag geben =)

+ „Anreise & Unterkünfte“ mit oder ohne Dogo

Hier ein paar Links zum Parken sowie unserer Unterkünfte, die wir von Herzen weiterempfehlen können:

Mehrtagesparkplätze in Oberstdorf findet ihr unter diesem Link:
 

 
https://www.oberstdorf.de/anreise-verkehr/parken.html

Die Ortseingangsparkplätze sind günstiger, wie die Innerorts

Tag 1
 
ohne Hund: Kemptner Hütte (Nachtlager mit Hund möglich, bitte vorab Anfragen)
 
mit Hund: Pensionen und Hotels in Holzgau
 
-> https://www.holzgau.de/de/

Tag 2
 
ohne Hund: Memminger Hütte (Nachtlager mit Hund nur im Notfall möglich, bitte vorab Anfragen, Achtung im Juni arschkalt, wir sind fast erfroren =D )
 
-> https://www.memmingerhuette.com/
 

 
mit Hund: weiter nach Zams siehe Tag 3

Tag 3
 
ohne Hund: Skihütte Zams
 
Zams – Empfehlung vorab buchen wir hätten fast kein Zimmer bekommen – oder in der Touristeninfo Stadtzentrum nachfragen
 
-> https://tirolwest.at/de/hotel-gasthof/rid/1836133/cat/5452
 
(Familienunternehmen mit Metzgerei nur zu empfehlen, so hundefreundlich <3)
 

Tag 4
 
ohne und mit Hund: Braunschweiger Hütte. (Achtung unbedingt vorbuchen!)
 
-> https://www.braunschweiger-huette.at/
 

Tag 5
 
ohne Hund: Martin-Busch-Hütte
 
-> http://www.hotel-vent.at/martinbusch/index-martinbusch.html
 
mit Hund: Vent. Viele Möglichkeiten.
 
-> https://www.gstrein-vent.at/
 
Unsere Unterkunft haben wir uns gegönnt, mit Sauna=) top Frühstück!
 
Sölden wäre auch möglich, wenn man erst morgens mit dem Bus nach Vent möchte;


 
Tag 6
 
mit und ohne Hund: Simmilaun Hütte oder weiter nach Vernagt. (Auch hier vorab buchen!)
 
-> https://www.similaunhuette.com/
 
Vernagt zu empfehlen: Tiesenhof – bitte informiert euch wegen Hund
 

 
Tag 7 weiter auf Simmilaun oder weiter wie Tag 8
 

 
Tag 8
 
mit und ohne Hund: Unterkunft Meran.
 
Selbstverleger- Apartment Lauben Str. Zone 46 in Meran
 
-> hierzu finde ich leider aktuell unsere Unterkunft nicht, Tim hat es einfach kurz vor Ort über booking.com gebucht – airbnb wäre natürlich auch eine Möglichkeit
 


 
Tag 9
 
Unsere Rückreise über das Busunternehmen Prenner, sehr zu empfehlen. Auch vorab buchen!
 
-> https://www.prenner.it/de/e5/
 

 
Man kann natürlich auch mit der Bahn in Oberstdorf anreisen und von Meran anschließend abreisen.


+Gepäck & Vorbereitung

„Die Geschlechterschlacht - Streit vorprogrammiert“

Nein Spaß bei Seite, wir hatten keinen Streit in Bezug auf „was pack ich ein“, mehr Meinungsverschiedenheiten zu „wie packen wir“. Auch wegen unserer Kleinen, dass wir nichts vergessen und oder die ein oder andere Sache zu viel einpacken würden.
 
Ein "Püppchen", welches mit Schminke und 1000 Badutensilien und jedem Tag einem neuen perfekten Outfit auf den Bergen herum turnen will, hat auf dem E5 wenig zu suchen bzw. kann diese Mehrtagswandertour ohne ihren persönlichen Chauffeur nicht meistern. =D
 

Dein Gepäck sollte, egal ob Mann, Frau oder Hund 10% des Körpergewichts betragen oder bei Mensch max. 10kg haben. Glaub mir, egal wie muskulös du bist, es überschreitet die körperliche Schmerzgrenze.

Unser Gepäck betrug 10kg pro Person, Yves hatte in ihrem Rucksack 3 kg Hundefutter (was immerhin von Tag zu Tag abnimmt!).
 
Für mich war es viel zu schwer. Am ersten Tag dachte ich, dass meine Knie und Hüfte aus ihren Ankern brechen. Deshalb macht euch vorher einen realistischen Plan und packt wirklich nur das Wichtigste/Nötigste ein und keinen Krimskrams: Bsp.: Bücher und Karten bekommt ihr auf jeder Hütte sowie waschen ist auch möglich!
 

 
Am Ende der Packliste findet ihr Links und Produktmarken zur Vereinfachung ;)

Diverses:
 

 
Rucksack
 
Schlafsack (Hüttenschlafsack oder Kombisäcke „leicht“)
 
Trinkflaschen 2x1L (es gibt kein Kiosk am Berg, also nehmt genug mit!)
 
Taschenmesser
 
Feuerzeug
 
Taschenlampe oder Stirnlampe
 
Tempos
 
Sonnenbrille
 
Kopfbedeckung
 
Tüte für Müll
 
Tüte für Essen/Snacks
 
Tüte oder Beutel für Schmutzwäsche
 
Karte oder Tourbuch (Handyempfang ist nicht!)
 
Medikit Miniformat: (Blasen-)Pflaster, Tape, Pferdesalbe o.Ä., Schmerztabletten,
 
Magnesium hochdosiert
 
Sonnencreme
 
Mückenspray (oder Coolingspray)
 
Handtuch klein + Waschlappen
 
Handyladegerät
 
Pässe & Bargeld!
 
evtl. DAV Ausweis (von Vorteil vergünstigte Übernachtungspreise auf den Hütten)
 

 

Kurze Erläuterung:
 
Pferdesalbe oder das Sportgel von Ringana kann ich nur empfehlen, da man mit diesen
 
Produkten bei anspruchsvollen Touren seinem Körper bei der Regeneration unterstützen
 
kann. Magnesium hilft bei Muskelkrämpfen, hier kann ich die Supps von Innonature
 
empfehlen, da diese natürlich sind und somit eine Langzeitwirkung haben, anstatt
 
synthetischen Mittel aus der Drogerie oder Apotheke. Schmerztabletten nehme ich nie, aber
 
wenn man schwer stürzt, was immer passieren kann, sollte man vorbereitet sein. Das gilt
 
auch fürs Tape.
 
Sonnencreme und Kopfbedeckung sind unabdingbar am Berg, da die Sonne hier stärker ist
 
sowie das Cooling Spray (meine persönliche Erleichterung der Tour) gegen Mücken, und
 
auch gegen geschwollene Beine - zwei Fliegen mit einer Klappe…

Individuell:
 

 
Reisetagebuch
 
Cam, etc. (aber überlegt euch gut was ihr wirklich braucht!)
 
Ohropax (Mehrbettschlafräume! mehr brauch ich nicht sagen =))
 
Müsliriegel ohne Schoko, o.Ä. =D als Notfallsnack
 
Obst: hier ist der Apfel besser geeignet, wie Banane&Birne (war schön matischig =))
 
Gemüse: Karotten und Gurke (auch für den Dogo gut)


 
Kleidung:

Tipp: Packt alles in „Portionsbeutel“, z.B. Stoffbeutel (in einem die Unterwäsche, im
 
anderen die Oberteile, usw. macht den Rucksack übersichtlicher)

Wanderschuhe (je nach Jahreszeit)
 
Badeschuhe (zum Duschen und für die Hütten – keine Outdoorschuhe erlaubt!)
 
Wandersocken 2-3 Paar gute(!) (Merionwolle oder spezielle von Falke &Co.)
 
Sportunterwäsche (für die Damen kein Spitzenbh oder Höschen)
 
Allwetterjacke (Regen, Wind, Kälte)
 
Wanderhosen 2x (perfekt sind die, die man Kürzen kann)
 
- evtl. davon eine als Regenhose
 

 
Oberteile nur 2 Shirts und 2 Pullis/Longsleevs
 
- ist ein schwieriges Thema, wer aber sehr schwitzt, dem sind natürlich 2 T-Shirts bei 10
 
Tagen zu wenig, daher unser Tipp: keine Polyester Oberteile, Merinowolle hat Tim am
 
besten durch die ganzen Tage geholfen oder aus Baumwolle!
 

 
Badehose/Bikini
 
Schlafbekleidung
 
Chillkleidung
 
- ihr habt Tage an denen ihr nicht auf der Hütte sondern in Orten seid, z.B. Meran.
 
Kleiner Zwischenpost: hier haben wir uns abends am letzten Tag zum Essen mit der
 
ganzen Crew verabredet, hier wäre die durchgeschwitze Tourkleidung echt fehl am Platz,
 
ist kein Muss und ein „Sommerset“ reicht hier völligst aus!
 

 

 
Hygieneartikel:

Hierzu der Tipp alles in Minireisefläschchen umzufüllen oder Minigrößen zulegen.
 
Bei DM und Rossmann gibt es i.d.R. alles was man benötigt. Auch Reisezahnbürsten, die man zusammenklappen kann oder klappbare Haarbürste. Den Fön besser zuhause lassen...

Zahnbürste
 
Zahnpasta
 
Reisekamm/-bürste
 
Creme (auch Männer sollten sich eincremen, wegen der Witterung in den Bergen)
 
Deo
 
Shampoo& Duschgel (was man eben so braucht)
 

 

 
Gepäck für den Hund:

Hunderucksack*
 
Hundefutter trocken in Portionsbeuteln
 
Leine 2x
 
Geschirr* (kein Halsband, wenn dann nur für die Hütte oder in den Ortschaften)
 
Maulkorb (Pflicht in den Öffis und manchen Hütten)
 
Decke
 
Handtuch
 
Reisenäpfe* 2x
 
Vaseline oder Ringelblumensalbe (für die Pfoten, ganz WICHTIG!)

Wir raten von Schuhen ab, da Hunde mehr Griffigkeit haben mit ihren Pfoten – es ist ähnlich zu assoziieren mit Fäustlingen beim Menschen….aber auch das kann jeder selbst entscheiden, ist nur unser Tipp. Besser ist es die Pfoten mit einer dicken Fettcreme jeden Morgen gut einzucremen (übt das vorher zuhause), diese schütz die Hundefüsse vor Kälte, Schnittverletzungen oder dem Austrocknen.

*Bzgl Rucksack, Geschirr und Näpfe haben wir uns im Internet belesen und verschiedene bestellt und getestet. Geschirr und Rucksack wurde anprobiert und Yves durch die Wohnung laufen gelassen. Anschließend wurde geschaut ob und wo etwas scheuert, wie die Gewichtsverteilung mit befülltem Rucksack ist und und und. Da ist jeder Hund anders und das sollte man auch vorher gut testen. Achtet bei Geschirr und auch am Rucksack zum Schutz des Bauches& Brust des Vierbeiners, dass an den Gurten Polster sind, damit nichts wund werden kann. Näpfe hatten wir bereits vorher, weil wir Yves in der Regel überall mit hinnehmen und dadurch Reisenäpfe aus Silikon zum Standardequipment gehört. Diese sind einfach mega praktisch, da man sie außen an ihren oder unseren Rucksack ran hängen konnte. Sie haben quasi kein Gewicht und von daher, sehr empfehlenswert!
 

 

Hier ein paar Produkte inkl. Links:


 
Für die Ringanaprodukte würde ich mich sehr über eure Unterstützung freuen, wenn ich euch als meinen Kunden anlegen darf – stehe euch jeder Zeit mit Rat& Tat als Beraterin zur Verfügung.
 
Für jedes andere Produkt natürlich auch =)
 
Bei Fragen schreibt mir unter: info@sunchildinstinct.com


 
Sportgel https://www.ringana.com/
 
Sportbooster https://www.ringana.com/
 
Sonnencreme https://www.ringana.com/

Cooling Spray https://www.ringana.com/
 
Magnesium& weitere Supps https://innonature.eu/
 

Merinowolle Kleidung: https://www.bergfreunde.de/
 
Rucksäcke: von Jack Wolfskin (Highland Trail) und Osprey (Kestrel 58)
 
Sonnenbrillen https://www.julbo.com/de_de/vermont
 

Hunde Rucksack von iEnergy MAL
 
Hunde Geschirr: https://www.hunter.de/unser-sortiment/unterkategorien/ext/1151017/4/0/42747032/Harness%2BNeopren.html
 
Hunde Reisenäpfe: by Fressnapf - „Dogs Creek Reise-Silikonnapf Trail“

Bitte bestellt nicht bei Amazon, tut mir den Gefallen, möchte das hier nicht weiter erklären, ist hoffentlich selbsterklärend!


Die 3 Durchgeknallten <3

+detailliertes Reisetagebuch
 

 

Tag 1


 
Wir starten von unserem hessischen Zuhause um 5Uhr in der Früh mit unserem eigenen Auto. Nach vier Stunden entspannter Fahrt und Ansteuern des Parkplatzes an der Nebelhornbahn (wir haben am Parkplatz an der Nebelhornbahn für happige 67,50€ geparkt), ging es endlich los.

Unsere erste Etappe begann in Oberstdorf, allerdings mit dem Bus in Richtung Spielmannsau. Die 2h Strecke von Oberstdorf nach Spielmannsau haben wir uns erspart, da diese zwar schön, aber lediglich flach ist. Hinzu kommt, wichtige Info für alle, die mit Hund gehen wollen: auf der Kemptner Hütte sind grundlegend KEINE Hunde erlaubt. Ihr könnt hier im Nachtlager mit Hund übernachten, bitte klärt dies vorab mit dem Hüttenwirt, das gilt für alle DAV Hütten!
 
Oder ihr macht es wie wir und gebt euch die vollen 9h Wanderung bis Holzgau =)
 
Am Fuße des Bergs im Lechtal gibt es mehrere Hotels und Pensionen, in denen Hunde (Stand 2019) erlaubt sind. Wir haben es „auf gut Glück“ versucht und es hat geklappt. Natürlich kann man einfach auf Nummer sicher gehen und eine Pension buchen. Ist auch mein Tipp, da wir echt des Todes am A… waren, nach der Strecke und ich gerne ein sicheres Ziel im Auge gehabt hätte.
 
Weiter im Text.

Die Strecke Spielmannsau beginnt ab dem Busstopp. Hier könnte man wenn man wollte, sich vorab im Berggasthof nochmal stärken. Der Weg hoch zur Kemptner ist sehenswert, mit leicht- bis mittelschweren Anstieg und von allen Naturgegebenheiten was dabei, einmal über das sogenannte Knie am Sperrbachtobel zur Kemptner Hütte.
 
Ein geteerter Weg führt an Bauernhöfen, Wiesen und einem Bach durch eine Waldpassage hinauf Richtung einer kleinen Kapelle, die Kapelle Maria am Knie. Hier haben wir einen kleinen Stopp eingelegt. An der Kapelle begegneten wir einigen Wanderern, zum einen mit denen wir bis zum Schluss in Kontakt blieben, zum anderen einem Rückkehrer. Dieser nette Herr riet uns, die Schuhe zu wechseln, weil 100m weiter alles voller Schnee sei und mit Halbschuhen eher ungeeignet. Tim wollte wissen, ab wann, ob ab der Brücke oder danach. Seine Antwort war eine Gegenfrage, die etwas verdutzt klang: „welche Brücke?“ =D Joa, 100m weiter war kein Wasser zu sehen, nur Schnee. Das Sperrbachtobel, wenig tobend, eher ruhig und wenig berauschend. Hier geht eine Brücke über den Fluss und der Weg führt schmal an den Felswänden weiter. Diese Kulisse hätte ich nur zu gerne mitgenommen, aber naja, irgendwann mach ich das nochmal im Hoch- oder Spätsommer. Die Berge laufen mir nicht weg ;)

Wir stapften also mit unseren halbhohen Wanderschuhen und kurzen Hosen durch den Schnee weiter hinauf zwischen den Bergen, sozusagen auf dem Fluss. Die Schuhe waren am Ende zwar etwas nass, aber kalt war uns vor Anstrengung eh nicht =) Plötzlich „Schreie“. Was zur Hölle? Da schrien sie, die kleinen Murmeltiere. Yves war völligst aus dem Häuschen, „was wo wie, zeig´s mir, lass mich suchen“ =) Ein Blick weiter, die Hütte in weiter Ferne in Sicht. Wie auf einem Trampelpfad über Stock und Stein liefen wir in Richtung Kemptner Hütte. Nach einer kleinen Rast (ca. 1h) auf dieser schönen Berghütte und der Sonne im Nacken, bei Weißbier und Brotzeit, ging es für uns weiter.

Rechts hinauf in Richtung Bergspitze. Von purem Sonnenschein, ab in den Nebel. Erster Tag, erste Probleme. Den Weg hoch zur österreichischen Grenze auf 2000m Höhe, das sogenannte Mädelejoch, ging problemlos von statten. Wir erreichten den Grenzpfahl, ein paar Fotos später ging es weiter. Doch ab da hörten die Fußspuren im Schnee auf, die Wegmarkierungen auf den Steinen waren von den Schneemassen bedeckt und der Nebel wurde immer dichter. Auf dieser Höhe und nach einer Laufdauer von ca. 4h wurde es uns ganz schön mulmig. Als wir dann noch ein Paar auf dem Weg aufgabelten, Giovanni und Irina aus dem Saarland – beide Mitte 50 -, die sich auch verirrt hatten, wurde es dann doch etwas desaströs. Wir hatten schon 15 Uhr und noch ca. 5h Fußmarsch vor uns, aber kein Weg in Sicht. Der klassische E5-Weg war nicht zusehen, nur in Weiterferne am Fuße des Berges den Fluss entlang eine Vermutung. Not macht bekanntlich erfinderisch, also wie sagt man so schön: wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Dann einfach bissle improvisieren.

Wir gingen Querfeldein, was äußerst gefährlich war, aber wir hatten schon 1h verloren. Also Risiko. Was am Berg nicht gerade einfach ist. An Latschenkiefern festhaltend hinab über rutschige Steinfelsen. Wohl bemerkt hatten wir ja nicht nur die Aufsicht für uns selbst, nein wir hatten eine ausgewachsene 3-jährige Weimaranerhündin im Schlepptau mit ihren 30kg, die wir nie und nimmer als einzelne Person darunter gebracht hätten. Tim und ich im Teamwork haben Yves über 2m Höhe peu á peu uns gegenseitig in die Arme übergeben und dem Geschirr sei Dank sicher "abgeseilt". Kein Halt unter den Füßen, eine Zitterpartie. Plötzlich geschah es, ein unachtsamer Moment, Irina rutschte an einer Stelle ab und schoß den Berg hinunter Richtung Fluss. Vor Schock blieben wir alle stehen und schrien ihr nur zu, sie soll versuchen sich irgendwo festhalten. Phuu, aber Ende gut alles gut, sie kam zum Stehen oder besser gesagt zum Liegen und das unversehrt. Ich kann dir sagen, das war ein Adrenalinschub der Extraklasse. Ein Gutes hatte es, sie war schneller unten und fand eine Wegmarkierung. Wir eilten zu ihr und der Rest des Weges im sogenannten Lechtal war lang, aber einfach und die Kulisse atemberaubend.

Zwischen Felsen hinab, am Fluss entlang über kleine improvisierte Brücken aus Holz. Wir nahmen die Kreuzung Richtung Wasserfall (hier gibt es die Auswahl zwischen Wasserfall und Hängebrücke). Wir entschieden uns gegen die Brücke, Yves war schon genug gelaufen und hat vor Brücken Angst. Faszinierend, hier gibt’s doch tatsächlich einen Klettersteig am Wasserfall entlang, den wir uns für die nächste Klettertour merken werden, richtig Bock =D und die Strecke ist wahnsinnig schön. Es folgten Serpentinen hinab Richtung Zivilisation. Seitlich des Weges war es Teils sehr verwüstet von vergangenen Lawinen, mit umgerissenen Bäumen und hohen Schneemassen – hier wird einem mal richtig bewusst, wie viel Kraft hinter all dem steckt.

Um 20.45 Uhr endlich unten angekommen und völligst erschöpft. Wir mussten uns noch eine Pension suchen, wie eingangs schon erwähnt. Meine Knie und Hüfte schmerzten schrecklich, mein Gepäck viel zu schwer – ja ich hatte einfach zu viel dabei, allerdings teilweise nicht anders machbar. Die erste Pension nahm uns direkt auf, was ein Glück und wir bekamen sogar um 21:30Uhr, wahrscheinlich aus Mitleid, ein tolles 3 Gänge Abendbrot. #dankbarfürsolcheartderfreundlichkeit Mit Schmerzen in allen Gliedmaßen fielen wir erschöpft ins Bett. Der Wecker klingelte ja auch schon wieder um 6:30 Uhr. Ja das war kein Erholungsurlaub, sondern eine Abendteuer-Tour. Der nächste Tag war mit einer 8h Tour geplant. Das Zimmer übrigens einfach, aber gemütlich. Balkon dabei für die nassen Schuhe und übelst riechenden Socken =D Matratze kann ich nicht mehr beurteilen, ich hätte wahrscheinlich auch auf einem Holzbrett an diesem Abend geschlafen und gesagt: SAU BEQUEM…


Tag 2

Unser Frühstück war super, alles dabei was wir benötigten, natürlich mit dem geliebten Espresso on top =)
 
Geplanter Start war 8 Uhr, bis wir allerdings ausgecheckt hatten, war es natürlich 9 Uhr X). Wie sich rausstellte, hätten wir uns keinen Stress machen müssen. Wenig Wanderer, wenig Taxen. Wir entschieden uns nämlich auch hier das Taxi ab den „zwei Bären“ nach Mardau zu nehmen, anstatt die 2h Strecke durchs Tiroler „Mardau-Tal“ zu gehen. Natürlich sind wir hier zum Wandern, aber Passagen, die an befahrenen Straßen entlang gehen und zeitaufwändig sind, darf man sich sparen oder? Da der Taxifahrer noch auf weitere Wanderer warten wollte, war es dann auch schon nach 10 Uhr und immer noch niemand in Sicht, uns lief die Zeit davon. Also griffen wir tief in die Tasche, denn mit Geld geht alles und zahlten 60 Euro für eine Extrafahrt (60€ für 2Personen mit Hund!). Die Taxen des Unternehmens Feuerstein sind ausgelegt für ungefähr 8 Personen, ergo bei 60€ wäre es bei Vollauslegung 7,50€ p.P. – alles nur Pauschalangaben (Stand 2019)!!!

Ab der Gepäckseilbahn der Memmingerhütte in Mardau startet der Pfad. Hier kann man mit dem Seilbahn-Telefon oben auf der Hütte anrufen und erfragen, ob sie die Bahn für Gepäck/Rucksäcke starten und man sich so die Tour erleichtern kann. Allerdings meinte die Dame bei uns am Telefon, dass Sie uns so früh nicht sagen kann, ob und wie lange es dauert, wegen 2 Rucksäcken stellen sie die Bahn nicht an, ergo könnte es bedeuten, dass unsere Rucksäcke auch über Nacht unten blieben. Also blieben die Rucksäcke angeschnallt.
 
Wir hatten sonnige 20 Grad am Himmel und der Weg beginnt wunderschön ab einer Holzbrücke über den Alperschonbach durch ein Waldstück über Stock und Stein, wie man sich das so vorstellt. Nach dem Waldstück ein Panorama-Blick auf große Felswände und eine weite Sicht. Faszination Natur!


 
Ab hier unser stetiger Begleiter, der liebe Schnee. Mal wieder hörte der Weg ab dem Schnee auf und keine Wegmarkierungen war zu sehen – dööt. Neuer Tag, gleiches Spiel =)
 
Wir sahen wieder Murmeltiere, Steinböcke und Gämse – bis dahin waren wir noch voller freudigem Tatendrang =D
 
Rechter Hand der Wald, in weiter Sicht ein Baum mit einem weißen Schild (?) zu erahnen und links hörte man Wasser plätschern und mit viel Phantasie konnte man wie ein Adler durch die Berggipfel hindurch fliegen – doch wo ist der verdammte Weg. Rechts oder links?
 
Unser Gedanke: komm auf dem Schild am Baum wird schon was stehen, nur wie kommen wir dorthin?
 
Über die Schnee- und Gebüschdecke gewunden, war es schlussendlich doch kein Schild für den Weg – somit wieder 30 min verloren. Dieses Gesuche begleitet uns bis zum Ende, doch man lernt dazu… #nevergiveup
 
Da wir ganz schlecht darin sind aufgeben zu müssen und es erst 12 Uhr war, versuchten wir es über den zugefrorenen/zugeschneiten Wasserfall.

Und tadaa, das war wohl der richtige Weg, wir fanden nach weiteren 30 min eine rot-weiße Felsmarkierung. Allerdings war das ganze Spektakel nicht ganz ungefährlich über eine vom Wasserfall unterhöhlte Schneedecke zu laufen, bei mittlerweile 26 Grad am Himmel. Nun begann es auch noch an leicht zu regnen und Nebel zog auf, ja wir hatten echt die Glückskarte im Ärmel… Nach einem wirklich steilen Anstieg und einer kleinen Behelfsbrücke über dem Wasserfall machte sich der Weg endlich ersichtlich. Nun wussten wir endlich, dass wir richtig sind. Hier musste Yves dann gezwungener Maßen über diesen kleinen eisernen Steg.

armes Mäuschen

Fix und alle von dem Ritt hinauf, war ein Abflussrohr zu sehen, ab da wussten wir auch, die Hütte kann nicht mehr weit sein. Wir waren durch das Schneegestapfe echt nass (da hilft die beste Imprägnierung nichts) und ausgelaugt von der Steigung des Weges.

Um 13:45 Uhr war die Hütte endlich in Sichtweite. Jedes Mal aufs Neue, dieses tolle Gefühl, wenn man die Hütten in der Ferne sieht.
 
Mit der "zweiten Luft" - so nennen wir das, wenn wir eigentlich nicht mehr können, aber der Körper einfach nochmal alles rausholt - und dem Ziel im Visier ging es die letzten Schritte auf das Zwischenziel zu. Die Sicht war sehr schlecht und ich hatte echt bedenken, dass das Wetter noch schlechter werden könnte. Denn das sollte man am Berg nicht unterschätzen. Ganz schnell hat man sich im Nebel verlaufen ohne gepflasterten Weg unter den Füssen. Und immer wieder mein Blick zu meinem Mann und Yves, die das beide so toll machten. Ich liebe sie einfach. Unser kleines Mädchen immer an unserer Seite, sie macht alles mit und immer voller Freude, egal wie schwer es ist, sie meistert es als wäre das ihr täglich Brot. Ja so eine Wanderung macht einen doch demütig. Man schätzt was man hat, egal wie schwierig es einem manchmal Mal scheint.

14:15 Uhr Ankunft auf der Memminger Hütte.
 
Im Vorraum Schuhe aus und Rucksack abstellen, rein in den warmen Bewirtungsraum. Wir wurden freundlich begrüßt und tranken erst einmal unser wohlverdientes alkoholfreies Weizen. Keine 15 min. später war unsere Entscheidung gefallen, wir werden bleiben, das Angebot der netten Bewirtung und der dicken Nebelwand hinter dem Fenster zog uns nicht mehr weiter zum ursprünglichen Etappenziel Zams.

Das war auch unser großes Glück, denn am nächsten Tag hörten wir von einigen dramatischen Unfällen auf der Stecke nach der Memminger bzw. der Seescharte Richtung Zams. Zwei Wanderer waren abgestürzt, einer davon schlimmer verletzt (Schienbeinbruch). Ein weiterer in den Wasserfall gestützt und über Nacht nicht weiter gekommen, dehydriert und verfroren von weiteren Wanderern am nächsten Tag gefunden.

Wie gesagt, die Tour nie unterschätzen und alleine gehen ist keine gute Option!!! Es gibt keinen Handyempfang, man ist der Natur ausgesetzt.

Wir checkten ein und nach und nach kamen auch die anderen herein. Alle waren begeistert und bedankten sich herzlichst bei Yves für die Fußspuren, die sie hinterließ – da wir uns bereits auf der Kemptner größtenteils begegneten, wussten die meisten, dass wir die Tour mit Hund liefen und Hundefußspuren sieht man dementsprechend nicht allzu oft dort oben – ein hoch auf unsere Kleine =) #yvesgoeshikkingqueen
 

 
Wir lernten viele nette Leute kennen. An diesem Abend gesellten sich Sebastian und Ralf aus Berlin zu uns, mit denen wir den Abend über Romée spielten und uns bestens unterhielten! Ab ca. 20 Uhr gingen alle nach und nach ins Bett und auch wir waren fix und alle von dem Tag. Auch wenn wir nur 2,5h on Tour waren, die Intensität dieses Tages hatte es in sich. Am nächsten Tag wollten wir auch um 7:30 wieder los, also husch husch ins Bettchen.


Tag 3

Die erste Nacht auf einer Wanderhütte.
 
Ja, eine riesen Erfahrung. Wir schliefen im Notlager, das gut ausgestattet, aber auch sehr kalt in der Nacht war. Man konnte richtig den Bergleuten von Früher nachempfinden, die keine Heizung hatten. Die Murmeltiere waren sehr nachtaktiv und sprangen andauernd über das Dach der Hütte. Ein hellhöriger Mensch, wie ich, hat es da echt schwer Schlaf zu finden. Inklusive der Nachwehen meines geplagten Körpers. Nichtsdestotrotz eine mega tolle Erfahrung, die ich immer wieder machen würde.

Einer neuer Tag, ein guter Morgen, denn jeder der Sport macht, weiß, die ersten drei Tage sind die schlimmsten und mein Körper quälte mich mit Schmerz in Nacken und Beinen =D Aber weiter geht’s, ein Wanderer kennt keinen Schmerz, Rucksack auf und los…

Das Essen auf der Memminger ist sehr einfach und das Tim, das reichte, verwunderte mich.
 
Jeder bekam zwei Scheiben Brot und je nach Wahl dazu je 2 Sorten Käse- oder Wurstaufschnitt oder Marmelade und Nutella. Dazu eine Tasse Kaffee oder Tee und es gab noch Müsli (Haferflocken oder Flaks) mit Milch oder Joghurt zur Auswahl, das war´s. Gut das klingt jetzt doch irgendwie reichlich, aber ich persönlich fand es sehr spartanisch.
 
Es ist alles beabsichtigt abgezählt, da Unmengen Lebensmittel auf die Hütte zu bringen nicht ganz einfach ist, wie mir der Hüttenwirt am Vorabend erzählte.
 
Wer also gerne viel frühstückt, wird hier nur bedingt satt, deshalb ist ein Müsliriegel und oder Apfel, als Notfallreserve immer eine gute Option!

Es war ein wolkenloser Tag mit Sonnenschein angesagt, also eincremen nicht vergessen und Yvi bekam ihre Pfoten- Ringelblumensalbe aufgetragen.

Wir gingen fast alle zeitgleich los und es fühlte sich an, als wären wir eine Gemeinschaft Nomaden, die sich auf den Weg nach neuem Land machten oder wie bei Herr der Ringe =D
 

Hinter der Hütte ging es hoch in Richtung Seescharte und anschließend hinab nach Zams - 6,5h Marsch lagen vor uns. Auf dem Weg zur Seescharte konnten wir einige Bergseen erahnen, die leider zugefroren und mit Schnee bedeckt waren. Schade, aber man konnte sich gut vorstellen, wie toll das aussehen kann im Sommer!
 
Tim wieder vorne weg mit einem Tempo, dem ich kaum standhalten konnte, dafür hab ich ein paar gute Fotos von meinen beiden sowie der Natur schießen können.
 
Die Überquerung der Seescharte selbst - der absolute Wahnsinn! Genau so stellt man sich eine Alpenüberquerung vor. Auf den Gipfeln der Berge, wie eine Weltgrenze. Was ein Ausblick auf die Bergketten!
 

 


 

Hier stockte es dann etwas –Zwangspause- da es auf der anderen Seite steil hinab ging. Hier hing ein Behelfsseil, an dem man sich durch den Schnee hinabseilen konnte. Oder man machte es wie andere, die wasserfeste Wanderhosen trugen, auf den Po und abwärts. Schneerutsche allée =)

Vorsicht geboten, wer zu schnell wird, kann schnell über sein Ziel hinausschießen. Wir sind in den Bergen, Abgründe gab es links wie rechts. Dennoch super lustig mit anzusehen. Achtung war auch geboten als es weiter den Berg hinab ging, denn der Schnee war rutschig, ein unaufmerksamer Moment und man sauste unkontrolliert den Berg runter. So passierte es Tim, er konnte sich aber nach meinem vor Schreck schreienden Einwand gut abfangen –> in Bauchlage drehen, auf die Knie setzen und Schuhe fest in den Schnee rammen, aber macht das mal bei Geschwindigkeit, Zusatzgewicht am Rücken und Hund an der Leine. Rumpfmuskulatur im Einsatz. Er meisterte das gut, danach nahm ich allerdings Yves, weil der Hund hängt eben an einem dran, fliegst du, fällt er mit. Gleiches passierte auch einem Mädel der Truppe, die sich nicht halten konnte und von einem tapferen jungen Mann gerettet wurde, der leider beim Retten auf der Steinplatte kurz vorm Abgrund aufschlug und sich dabei das Kreuzband riss. Das Mädel wurde von ihm vor dem Abhang bewahrt, nur leider war die Tour im Anschluss für ihn vorbei. Dennoch bist du unser „Held der Seescharte“ – ein hoch auf dich!

Als sich dann endlich der Schnee lichtete, ging der steinige Abschnitt der Strecke los. Direkt daneben ein Bach. Sehr knielastig, aber eine toll anzuschauen. Auf der flachen Ebene angekommen, Wiesen, Bäume, der Bach und links wie rechts Berge. Ich liebe diese Bergnatur, dort wollte ich einfach bleiben =) Wie im Bilderbuch!
 
Der Weg hinab nach Zams hat alles zu bieten, ein atemberaubend schönes Naturschauspiel, jeden Untergrund, den man sich in den Bergen so vorstellt. Beginnend mit einem steilen beschneiten Hang, weiter mit steinigen Wegen zwischen Latschenkiefern, von Wiesen über Waldpfade zu eng am Berg schlängelnde Serpentinen und immer ein kleiner Flusslauf in der Nähe. Wir tankten Wasser im Bach, weil unsere 2L pro Person bereits aufgebraucht waren. Für Yves gab es überall kleine Bachläufe für ihren Durst.
 
Wer hier vor Schmerz nicht weitergehen kann, der muss leider Gottes da durch, hier gibt es weit und breit NICHTS, ebenso kein Handyempfang!

Auf der flachen Strecke nach ca. 2,5h schlängelte sich der Weg am Bach entlang. Vorbei an Holzhütten (wahrscheinlich Lager-oder Nachthütten der Forst-und Weidenbesitzer) über eine mit Bergblumen besäte Wiese, hin zu einer hölzernen knapp über Wasser hängenden Brücke und hinein ins schattige Waldstück.

Nach dem Wald schlängelt sich der Pfad schmal am Bergmassiv entlang, rechts geht es steil hinab und man hört wie das Wasser den Berg hinab schoss. Anfangs hörten wir nur den tosenden Wasserfall, erst später des Weges lässt er sich in seiner vollen Pracht Blicken. Der Weg hier zog sich, da hier einige steile Passagen sind und der Untergrund mit vielen Baumwurzeln besät war. Das erzeugte Druck auf Knie und Hüfte. Mit Blasen an den Füßen, holla die Waldfee, das wünsche ich hier keinem. Wenn man die Zivilisation erahnen kann, hat man dennoch 2h vor sich. Das ist manchmal etwas fies, aber wir sind ja nicht zum Spaß hier gewesen… =D

Endlich in Nähe der Zivilisation angekommen, geht es rechts entlang auf einer geteerten Straße in Richtung Wohngebiet. Wir machten Pause auf einem Vorplatz einer Kapelle mit Müsliriegel und Apfel. Erstmal Schuhe aus, Rucksack runter, alles verschwitze soweit es ging weg und hinsetzen - was eine Wohltat, sach ich dir =)
 
Wir hatten ja noch keine Unterkunft gebucht, also mussten wir uns noch auf die Suche begeben. Nicht so leicht mit Schmerzen im ganzen Körper, dann noch durch einen großen Ort zu watscheln und sich was zu suchen. Also gingen wir einfach zur Touristeninfo! Und wow, welch freundliche Menschen. Direkt Auskunft über Unterkünfte mit Hund bekommen, die nette Dame hat sogar für uns angerufen und uns direkt die Info weitergegeben, dass nach der Skihütte Zams kein Weiterkommen scheint.

Der Weg sei wegen Lawinengefahr nicht begehbar und wir wahrscheinlich auf einen Bus nach Mittelberg ausweichen müssen. Auch hier direkte Informationen über Busplan und Co. erhalten. Ich habe noch nie so geduldige und hilfsbereite Beamte gesehen, wie dort…
 
Naja... traurig waren wir über die Routensperrung nicht wirklich =D mal ein wenig Pause vom ganzen Laufen tat uns auch mal gut.

Diese Info gaben wir an alle weiter, die wir noch sahen und versuchten über Whatsapp eine Gruppe zu erstellen. Einige Wanderkollegen, mit denen wir noch gesprochen hatten, sind ab diesem Punkt ausgestiegen, da sie körperlich zu sehr erschöpft und/oder verletzt waren.
 
Fand ich schade, weil mir machte es genau ab diesem Punkt erst richtig Spaß, ich hab mich binnen dieser drei Tage daran gewöhnt und hätte noch gefühlt ein Jahr so weiter Leben können – aber ich bin ja auch die perfekte Nomadin =D

Wir checkten in unserer Unterkunft ein und beschlossen einen Supermarkt aufzusuchen für unser Abendessen und weitere Reisesnacks. Zurück von unserem Einkaufsbummel und Eisessen, endlich duschen in einer normalen Dusche - Duschen lernt man noch mehr zu schätzen, denn in den Berghütten gibt es zu 90% nur kaltes Wasser. Dann wurde in Pennermanier, der Bauch als Teller, auf dem Bett zu Abend gegessen, göttlich – hauptsache nicht mehr bewegen =D
 
Wir dachten erst "ohje wo sind wir hier gelandet". Das Fremdenzimmer Schmidt war ebenso Metzgerei und Gastwirtschaft mit Pension in einem. Die Zimmer eingerichtet, wie früher bei meiner Oma im 50er Look. ABER es war mehr als ausreichend. Schön ruhig, ein Familienunternehmen mit Herz, total freundliche Menschen.
 


Tag 4

Zum Frühstück bekam Yvi eine große Portion Rinderhack hingestellt, sie hat sich gefreut wie ein Schnitzel. Der Traum aller Hunde =D
 
Das war eine so großartige Geste, wir waren die glücklichsten Hundeeltern der Welt.
 
UND natürlich das Frühstück ganz toll, Espresso, Brötchen, Obst & Gemüse, Eier, Belag alles was man wollte. Also kein 5-Sterne Chichi, aber ordentliche bodenständige Kost, wie sich das Gehört, MEGA. Einfach nur ein gelungener Start in den Tag.
 


 
Wir mussten zügig los, um unseren Bus nach Imst zu bekommen. Im Bus gilt für Hunde „Maskenpflicht“. Sie tat mir so leid, ich hatte Tränen in den Augen, sie so mit ihren traurigen Hundeaugen zu sehen: „Mama, Papa wieso muss ich das aufsetzten, ich bin doch ganz Lieb und tue keiner Fliege etwas?“
 
-da schon wieder dieser Schmerz in mir und Tränen in den Augen nur bei dem Gedanken daran, viele Menschen müssten eher ein Maulkorb tragen, wie mein kleines Baby!- Aber so ist das eben, es war Pflicht und es dauerte auch nur 30 min. Im 2. Bus ab Imst nach Mittelberg keinen Maulkorb, dem lieben Busfahrer sei Dank. Sichtlich erleichtert kuschelte Yves sich urplötzlich auf meinen Schoß, ob sie eine Ahnung hat, wie groß sie ist und das sie kein Welpe mehr ist =D Das tat sie schon ewig nicht mehr…

Angekommen an der Endstation Mittelberg ging es gleich los. Wer nun eine Stärkung braucht, hier gibt es eine Hütte in der man gut essen kann – wurde uns berichtet. Den Namen der Hütte im Tal weiß ich leider nicht mehr. Wir waren voller Tatendrang und brachen direkt auf. Auch hier schon unterhalb alles voller Schnee und wir suchten abermals den Weg. Diesmal zu viert plus Hund. Zu uns gesellten sich Ralf aus Berlin und Martin aus Göttingen, deren Kumpels jeweils nach Zams abbrachen. Quer über Stein und Schnee gingen wir hinauf. Bis zum Klettersteig. Ab hier gingen Tim, Yves und ich zu dritt, da wir doch etwas mehr Zeit benötigten, Yves den Klettersteig hoch zu hieven.

Griaß di =)

Kurz vor Ende, kam dann meine Einsicht und Respekt den Bergen gegenüber. Tim hinter mir, Yves an mir befestigt, ich wuchtete den 30+3kg Hund hoch. Da ja nicht nur das Heben kräftezehrend war, legte ich eine 3 sekündige Atempause ein. Yves dachte sich derweilen, gut entspanne ich mich und lehne mich ganz gepflegt an mein Frauchen. Doch Frauchen stand nicht auf festem Untergrund. Nein mitten in einem Klettersteig, mit 10kg Zusatzgewicht am Rücken ohne Befestigung. Ein kurzer Schrei meinerseits, ein Schockmoment des Urzorns. Ich konnte mich gerade noch so irgendwo (keine Ahnung wie und wo, es ging so schnell) festhalten. Tim stand der Schreck im Gesicht geschrieben, als ich voller Entsetzen zu ihm sah. Um es zügig hinter uns zu bringen, ging es mit einer Überdosis an Adrenalin schnell weiter bis der Klettersteig endlich vollbracht war. Ab hier übernahm Tim wieder unseren Hund und wir mussten quer über ein letztes ziemlich steiles Stück Schneedecke, mit Abgrund im Nacken.

Allerdings war die Hütte schon zu sehen. Die 30 Grad am Himmel an diesem Tag machten weniger Spaß, da mir dauernd der Abgrund im Kopf war. Ich für meinen Teil, habe weniger Angst vor dem Tod, eher um die, die ich liebe. JA das war der erste Tag, an dem ich Angst auf dem Berg hatte, aber diese Erfahrung habe ich wohl machen müssen, um weiser oder auch wacher zu werden. Ich werde das auf jeden Fall wieder machen, aber mit mehr Bewusstsein, Bedacht und Respekt. Auf der Hütte angekommen, suchten wir uns auf der Terrasse ein sonniges Plätzchen, es war schließlich erst 14 Uhr und ich konnte in aller Ruhe den Tag in meinem Wandertagebuch Revue passieren lassen. Die Tour war durch die abgekürzte Busfahrt nur reine 2,5h Gehzeit. Die Braunschweiger Hütte ist eine Hütte in der man es sich richtig gutgehen lassen kann. Das Essen ist echt spitze, aber ein Umschlagsplatz für sehr viele Wanderer und Bergsteigerschulen, die dort ihre Kurse am Gletscher absolvieren. Viel los hier oben. Nach einem gepflegten Mittagschmankerl, ausgeruhtem Sonnenbad und guter Gesellschaft, bezogen wir kurz unser Zimmer, um uns dann wieder unter die Leute zu mischen. An diesem Abend lernten wir die jüngsten der Crew näher kennen. Eine vierköpfige Gruppe Abiturienten, die mich persönlich begeisterten und von meiner eingefahrenen Meinung „die Jugend von heute, kannst du vergessen, können weder einen graden Satz sprechen, noch haben sie Feuer im Hintern, alles Schlaftabletten“ =D abkommen ließen. Tolle Charaktere mit einfallsreichen Zukunftsplänen im Blick – kleine Visionäre, von denen sich der ein oder andere eine Scheibe abschneiden kann.


 
- Schaut mal rein unter dem Youtube-Channel „Alptraum“ könnt ihr Ihre Version des E5 auf ganz andere Weise kennenlernen. Toll gemacht! Gibt ein Sternchen Kinder ;) -
 

 
Ja zu 8. am Stammtisch verbrachten wir den Nachmittag bis Abend bei guten Gesprächen + Karten und lernten einander so richtig kennen, trotz dass hier die Ausnahme Handyempfang auf der Hütte gegeben war. #qualitytime

Die Nacht war beschwerlich, weil die Hütte sehr hellhörig ist und Yves bei jedem Geräusch zu melden begann, ihr steckte wohl auch noch der Schreck und die Anstrengung in den Knochen.


Tag 5


 
Das Frühstück auf der Braunschweiger war sehr gut, auch hier herrscht Mitnahme- Verbot, aber man durfte so viel essen wie man wollte.
 
Die Auswahl am Buffet war auch hier ausreichend.
 
Ein Veganer hat es leider überall schwer, da auf den Hütten noch „altbewährte Bergalmen-Kost“ groß geschrieben wird. Die traditionelle Brotzeit mit Wurst-oder Käseaufschnitt sowie Milch und Joghurt von den Almkühen. Keine Ersatzprodukte zu finden, da bleibt nur Brot mit Marmelade oder Nutella. Für mich als Vegetarier nicht sonderlich schlimm =P


 
Wir brachen früh auf, 7 Uhr. Wir mussten den Anschlussbus bekommen, der war für 10 Uhr angesetzt und die Tour auf 2,5h. Wie bereits erwähnt, war hier oben alles dick verschneit, also auch heute wieder ein wilder Ritt durch den Schnee. Vom Pitztalergletscher auf den Ötztalergletscher hinüber. Hier auf dem Weg wieder ein verschneiter Klettersteig Typ A, aber durch den Schnee gefühlt wie ein C und auch noch mit Hund =D. Doch wir waren ja mittlerweile geübt vom Vortag, also alles halb so wild, wir kamen locker und happy oben an. Für mich ein Highlight an diesem Tag, am Scheitel zwischen den beiden Gletscherseiten zu stehen, ein atemberaubendes Gefühl.

Den Rettenbachgletscher abwärts ging es die Piste hinunter. Die Gegend hier kannten wir bereits, wie unser Zuhause, da wir hier schon mehrmals in den Wintersaisons Skifahren waren und eine Gletscherwanderung absolviert hatten im Sommer drei Jahre zuvor – einfach unsere zweite Heimat, das Ötztal. Somit war das was ganz Besonderes für uns.
 
Hier testete Tim mit Yves im Arm, wohl bemerkt mit normaler Wanderhose, wie es so ist den Berg auf dem Allerwertesten hinunter zu rutschen. Keine Gefahr weit und breit, deshalb einmal mit Hund im Arm einfach den schnelleren Weg abwärts gewählt. War äußerst lustig anzuschauen und hat sogar gut geklappt. Gut war auch, dass es warm war für das nasse Popöschen =) (Die Rutschpartie zusehen im Youtube Channel Alptraum!)
 
Ja die Tour ist nicht nur mit Demut und Respekt oder atemraubender Natur gespickt, nein auch mit viel Freude am Leben, in der wir des Öfteren viel gelacht haben.
 
Den Rest gingen wir die asphaltierte Serpentinen entlang Richtung Sölden, wo wir wieder von der mächtigen Natur überrascht wurden. Hier ging eine Muräne ab und die Straße war voll gesperrt. Erschreckend, was da alles hinab gezogen wird, von Schlamm und Wasser über riesige Felsbrocken, die Kilometer lang die Straße überfluteten.

Quer von Stein zu Stein springend, überwunden wir dieses Naturspektakel bis zur Gletscher-Grenzstation. Ab ging der Bus für alle runter nach Sölden. Hätte man im Nachhinein auch zu Fuß gehen können, aber so machten wir unser großes Gruppenfoto der ganzen „MountE5-Crew“.

In den 2h Zwischenstop in Sölden ließen wir es uns gut gehen, ab dann ging es weiter mit dem nächsten Bus Richtung Vent. Für die anderen der Crew ging es hier weiter auf die Martin-Busch-Hütte. Wir suchten uns in Vent ein schönes Hotel mit Sauna und gönnten uns das mit einem tollen Dinner, als Urlaubstag. Auf der MBH sind Hunde nicht erlaubt, deshalb unser Aufenthalt in Vent. Ein sehr schönes Dörfchen! Wir übernachteten im Hotel Gstrein und aßen zu Abend im Hotel "Zur Post". Das Essen war erste Sahne, nur zu empfehlen, ganz nach unserem Gusto – durch und durch saisonale und regionale Küche, selbst das Eis! Das Hotel Gstrein war sehr schön, Zimmer mit Balkon und gastfreundliche, hilfsbereiten Besitzern, bequemes Bett und die Sauna war Erholung pur – Körper dankte!


Tag 6

Das Frühstücksbuffet hier war der Knaller, nur zu empfehlen! Im Hotel Gstrein könnte man ausreichend Brunchen, wenn die Zeit dafür gewesen wäre.

Los ging es dann Richtung Südtirol (Italien) hoch auf 3019m, auf die Simmilaunhütte. Da kurz vor uns der Schafsauftrieb stattfand, war der Weg links und rechts parzellenweise mit Schafen besät. Der Weg hoch zur Martin-Busch-Hütte, war leicht begehbar mit Wasserfällen linkerhand und prächtigen Bergwiesen auf der Rechten. Nach ca. 2,5h legten wir hier auf der MBH einen Zwischenstop ein. Wie es zu erwarten war ab hier unser alles vergötterter Schnee hinter der Hütte. JA ich liebe Schnee, aber so langsam nervte er sogar mich, weil keine Strecke ohne großes Einsinken und somit äußerst körperlicher Anstrengung einherging, inkl. dass wir einfach keinen Weg normal gehen konnten ausschließlich Querfeldein. Naja, dann mal weiter. Dank der Schafe, einfach der Sch… hinterher. Nein, das ist kein Spaß =D, weil wir wie so oft auf unserer Tour durch die Schneemasse keine Wegmarkierung sehen konnten, suchten wir nach den kleinen schwarzen Knöddelchen auf dem Schnee, die uns den Weg wiesen. Spurenlesen nicht nach Fußspuren, da diese schon weggeschmolzen waren, nein schön der Kacke hinterher. #kackekannauchwegweisendsein
 
Auch heute stand die Sonne hoch, dadurch schmolz der Schnee und wir sanken bis zu den Knien im Schnee ein, nicht lustig kann ich euch sagen. Fitnessstudio du hast nichts gebracht =D – Schnee 1 : TimKateYves 0 .

Danach ging es auch noch äußerst steil hinauf, ich war am Aufgeben. Keine Lust mehr auf Schnee, mein Körper geplagt vor Anstrengung, Yves zog noch voller Elan an der Leine und man sah das Ende nicht. Tim, „the positiv guy“ schlechthin, machte mir Mut. Klar die ein oder anderen Worte fielen, aber das Ergebnis war „weitermachen nicht rumheulen“. Ja wir hatten auch auf der Tour mal Meinungsverschiedenheiten, zickten uns kurz an, aber keine Minute später war die Einsicht für den positivsten und logischsten Einwand da. Also, wie gesagt, nicht rumheulen weiter gehen. Keine 15 Minuten später - Tadaaa - da war sie auch schon, die Hütte. Yes. Geschafft. Das Ziel on focus. Angekommen, ich war geflasht, was eine schöne Hütte und was eine weitläufige Aussicht – bis in die Dolomiten. Nassgeschwitzt erst mal rein in die gute Stube. Die Damen der Schöpfung, klar wer kennt´s nicht, erst mal Toi =). Eingecheckt, umgezogen und runter in die Bewirtungsstube „Bierchen“, das wohlverdiente Kaltgetränk. Wir genossen noch den Rest des Tages auf der Berghütte in 3019m Höhe bei Sonnenschein und faszinierender Aussicht auf die Berge. Abends gönnten wir uns dann das 3-Gänge Abendmenü, welches in der Halbpension inbegriffen war - Urlaub für alle Sinne! Ja, wir sind Genießer, es war schließlich auch Urlaub. Ein Urlaub mit Abendteuerfaktor #wildchilds

Die Hütte ging über 3 Etagen, von Mehrbettschlafräume über Zweibettzimmer. Duschen und Co. wie überall im Gemeinschaftsstil. Der Abstellraum größer, als in allen andere Hütten in denen wir vorher waren. Wir hatten ein Zweibettzimmer im 3. Stock wegen Yves vorgebucht. Getrennte Einzelbetten, war nun mal so. Die Betten bzw. die Zimmer erinnerten mich irgendwie ein bisschen an Heidi in den Bergen, total urig. Für Tim war das Bett mit seinen 1,88m fast zu kurz, hat on Point so rein gepasst. Die Matratzen sehr bequem und alles in allem Rund um erholend & sehenswert.

Video 1: Eingangsbereich Abstell-/ Trocknungsraum

Video 2: Zimmer


Tag 7

In dieser Nacht war Vollmond, faszinierend den hellen vollen Mond anzuschauen, der mystisch über den Bergen hing. Sternenklare Nacht und alles hell erleuchtet vom Mond mit leichten Schleierwolken verziert. Fast irgendwie gruselig und so war es auch, ca. 00 Uhr hörte ich urplötzlich ein Heulen und Geräusche von draußen, als wäre ein Werwolf hier =D ich sah nur nichts, also ging ich mit Herzrasen runter und versuchte aus dem Flurfenster irgendetwas zu sehen, aber nichts, also huschte ich schnell wieder ins Bett – heilfroh, dass Yves nicht gemeldet hat und mich nur verwirrt anstarrte mit dem Blick „wtf, was tust du?“…. Tim pennt eh des Öfteren wie ein Stein, so auch in dieser Nacht.

At this day - Restday. Ausschlafen bis 7 Uhr =D der Rhythmus hat uns schon gepackt, aber wir gingen den Tag entspannt an. Gemütlich mit Yves einmal um die Hütte, weit konnten wir ja nicht gehen, bis zum Feuerdenkmal, einem steinernen „See“ und dem Heli-Landeplatz. Dann zum Frühstück. Geplant war eine Tagestour auf den Gipfel oder zur Ötzifundstätte, aber wir waren so faul am Morgen, dass wir beschlossen unserem Körper mal ein Tag Ruhe zu gönnen. Allerdings bereuten wir es etwas am frühen Nachmittag, weil wir den Stillstand nicht mehr gewohnt waren und nicht wussten wohin mit uns. Wir hatten Buch gelesen, Karten gespielt, uns entspannt in der Sonne, alles rund um die Hütte erkundet, viel zu viel gegessen, demnach zu spät um noch los zu marschieren. Also genossen wir weiter die Ruhe, aßen früh zu Abend und gingen zeitig zu Bett. Im 3-gängigen Abendmenü konnte man zwischen Fleisch, Fisch und Veggi-Hauptspeisen wählen und es gab immer saisonale Speisen, was ich persönlich äußerst gut fand.


Tag 8

Was eine Nacht. Noch nie war ich bei Gewitter mitten in den Bergen.
 
Um ca. Mitternacht und es fing an zu donnern, was das Zeug hielt – Zeus außer Rand und Band. Ich konnte es mir nicht nehmen lassen, das ganze aus dem Fenster heraus zu beobachten. Blitze so hell und nah, wie ich sie kaum jemals zuvor erlebt hatte, der Donner ein Grollen zwischen den Bergen, spektakulär. Wer bei diesem Lärm schlafen konnte, Hut ab.

Das Essen auf der Hütte war super, hausgemachter Kuchen, saisonale Küche und das klassische Hütten Frühstück. Kaffee, Tee, Brot mit Aufschnitt, Marmelade und/oder Müsli mit Milch oder Joghurt. Regionale Äpfel aus dem schönen Südtirol =) traumhaft. Unsere Bezahlung war ein Highlight =) wir hatten natürlich den Tag „Urlaub“ kulinarisch total ausgeschöpft und am Ende nicht mehr genügend Bargeld einstecken, – fatal – aber der Hüttenwirt bot uns eine Blitzüberweisung an, da Kartenzahlung leider nicht möglich ist hier oben. Kurzer peinlicher Auftritt, aber naja, passiert.

Voller Vorfreude gingen wir um 8:30 Uhr in der Früh los. Der letzte Wandertag für uns – ein Tag voller Emotionen. Die Sonne schien, die Luft war frisch vom Regen und der Blick weitläufig bis zum türkis- blauen Stausee.

Der erste Teil der Strecke in Richtung Vernagt ging hinter der Hütte am Berg entlang, klassisch zwischen Stock und Stein, partiell natürlich wieder voller Schnee und somit an manchen Hängen etwas risky, aber Yves war so klasse. Sie ist brav hinter mir die schmalen Pfade gelaufen und somit konnte ich den noch hart gefrorenen Schnee eintreten, damit Yves und Tim bessere Trittsicherheit hatten. Der Schnee und die Steine waren durch den Regen sehr glatt bzw. der Schnee war wie eine Eisschicht. So konnte ich durchs eintreten mehr wie ein Trampelpfad bilden für alle die nach uns kamen. Der See war in seiner vollen Pracht schon von weitem mit seiner wundervollen türkis- blauen Farbe zu sehen. Nach der steilen Passage gelangt man auf einen schönen Bergwanderpfad mit wiesen prächtigem und mit Wasserlauf gespicktem Feld. Hier ging es bequem weiter, Enziane und weitere Bergblumen zierten den Weg. Natürlich auch hier unser Freund Elen oder Steve =D, die Murmeltiere vor ihren Höhlen, die laut meldeten. Und nicht zu vergessen, auch hier wieder die Weidetiere von Schafen über Kühe, alles was das Wandererherz begehrt.

Nach ca. 20 min Gehzeit kamen wir an einen tosenden Fluss, der durch die Schneeschmelze aufgewirbelt war. Hellbraunes Wasser, kaum zu glauben, dass der Stausee in den das Wasser mündet so eine leuchtend blaue Farbe hatte. Es sah fast so aus, als ob man den Fluss umgelegt hätte, da er an vielen Stellen wie ummauert war. Every day the same procedure, kamen wir auch an diesem Tag an unsere Grenze, denn der Weg war zu einen Seite mit dem Fluss versperrt und auf der anderen mit abgezäunten Weiden. Also wo lang? Wir dachten, naja der Fluss geht bergab, also müsste am Fluss auch ein Weg entlang gehen. Zwei Mädels kreuzten unseren Weg, die augenscheinlich auch keine Ahnung hatten. Ab einer bestimmten Stelle ging es nur nicht mehr weiter, wir mussten über den Fluss. Alleine schon schwer genug, aber wir hatten ja Yves dabei, die mit von Stein zu Stein springen musste, also was nun? Der Fluss hatte schon eine gute Geschwindigkeit drauf und flach zum einfachen durchwaten. Im Endeffekt hätten wir uns rechts halten müssen, anstatt am Fluss entlang, aber naja Abenteuer eben. Einmal wirklich quer über den Fluss von Stein zu Stein, Yves hat es mal wieder top gemeistert. Crazy dieser Hund =) Sie schaut es sich einfach perfekt ab und macht es nach, gehüpft wie ein kleines Reh. Wieder auf der großen Wiese, die scheinbar der Weg war, angekommen, ging es bequem querfeldein über die Weide, weiter an einem Bauernhof vorbei. Dort nahmen wir verbotenerweise die Abkürzung durch ein Jungbullen-Gehege. Uiuiuiui sind wir geflitzt =D einer der Jünglinge hatte uns definitiv im Visier =)

Ein betonierter Weg ging weiter Richtung Zivilisation, Bäume überhangen den Weg. Wir kehrten ein im Tiesenhof, welches wir als Tipp erhalten haben und diesen Tipp geben wir beherzt weiter. Von der Terrasse des Tiesenhofs hat man einen grandiosen Ausblick auf den Vernagter-Stausee. Die Vesperplatte ist eine Gaumenfreude und die spritzige selbstgemachte Limonade aus Früchten& Kräuter aus dem eigenen Garten eine herrliche Erfrischung. Wir lieben Espresso, also gönnten wir uns als Nachtisch einen und diesen kann man auch nur empfehlen, man merkte wir sind in Italien angekommen. Espressi on Point.

Wir ließen uns fallen. Ich weinte noch nie in meinem Leben vor Freude, doch an diesem Tag, an diesem Ort, nach dieser beeindruckenden Wanderung geschah es. Alle Last der letzten Jahre schienen von mir abzufallen. Ich ließ ein riesiges Päckchen zurück und alle Emotionen fielen über mich herein: Freude, Trauer, Erschöpfung, ein Gefühl der Erleichterung und des Sieges - mein Traum wurde wahr. Meine Liebe des Lebens, mein Baby und ich erklommen die Alpen, gemeinsam. Wie wir alles Bisherige im Leben geschafft haben, haben wir auch das geschafft #hikkingdreamteam und werden noch so viel schaffen #durchdickunddünn;
 
Ein Gefühl, als wärst du unantastbar und die Zukunft liegt offen vor dir. In unseren Köpfen planten wir schon die nächsten Touren – auch den E5 im Spätsommer in einem anderen Jahr nochmals bei andere Kulisse bzw. Wetterbedingungen zu begehen.

Weiter ging es an den Stausee (kein baden erlaubt!) dennoch ein WOW-Effekt, welch eindrucksvolle Farbe des Wassers und das alles mitten in den Bergen, und dann ab in den Bus. Der Bus in Vernagt, Haltestelle unmittelbar am Stausee, kommt alle Stunde. Ca. 1,5h Fahrt durch charmanten, idyllischen, italienischen Ortschaften. Auf der Busfahrt buchte Tim eine Unterkunft für uns. In Meran angekommen ging es direkt ins Zentrum. In einer kleinen Einkaufspassage in der Laubenheimer Str. Mitten in Meran gab es dieses Angebot über ein Apartment für Selbstverpfleger.
 
Eingecheckt, hüpften wir erstmal unter die Dusche, anschließend weiter einen Supermarkt aufsuchen und bissle bummeln – viel kaufen konnten wir eh nicht, aber schauen geht immer =) In Meran waren wir erstmals in unseren Flitterwochen für einen Tag (September 2016), aus diesem Grund kannten wir die ein oder andere Ecke schon, nichtsdestotrotz immer wieder malerisch und auch etwas romantisch durch die kleinen Gässchen, die diese schöne Ortschaft zu bieten hat. Wenn das massenhafte Touri-Aufkommen nicht so ausladend wäre, leider =S

Im Supermarkt ein paar Kleinigkeiten für das Frühstück/Busfahrt eingekauft und Tim schrieb Ralf, ob wir uns abends auf einen kleinen Umtrunk oder ein Essen treffen wollen. Keine Minute später, standen Ralf und Sebastian vor uns im gleichen Supermarkt. Gesagt getan, der Großteil der Crew kam zusammen und wir suchten uns ein original Meraner Lokal. Ziemlich schwierig bei 10 Personen =D, aber ähnlich wie die Tour: wo ein Wille, dort auch ein Weg. Gut gespeist im Forsthaus gab es im Anschluss eine kleine Stadtführung von Martin aus Göttingen, der Geschichte studierte – phänomenal was er alles wusste. Auf den Spuren von Sissi durch Meran, über verzierte Brücken, durch kleine urige Gässchen mit romantischen Laternen, an der Passer entlang und an kleinen Restaurants& Cafés vorbei. Die Straßen noch aufgewärmt vom sonnigen Tag und bei dämmerndem Licht. Mit zusätzlichen Interviews der Abi´s für ihren Channel „Alptraum“ der einzelner Crewmitglieder ging es lachend durch die City. Yves selbstverständlich überall mit dabei, sie liebt es und kann keine Minute ruhig sitzen. Wie sagt man so schön: wie de Herr, so´s Gescherr =D. Sie ist eben sehr Gesellschaftsaffin.

Im Anschluss waren wir noch in einer Bar gelandet, welche ich nicht sonderlich weiterempfehlen würde, möchte hier aber keine schlechte Promo machen, ist ja immerhin alles Geschmacksache.

Ab 22 Uhr ging es für uns drei Richtung Wohnung, wir waren dann einfach platt vom Tag und all den Eindrücken. Meran ist eine großartige Stadt, in der man viele Sehenswürdigkeiten bestaunen kann, viele kleine alte Gässchen durchläuft, gemütlich den Südtiroler Charme mit einem Glas Wein genießen und oder auch einfach Action erleben kann. Wie schon erwähnt auch als Tagestrip oder ein Kurzurlaub eine Reise wert.


Tag 9

Unsere Unterkunft in der Zone 46 war super zentral gelegen, Einkaufsmöglichkeiten und Cafés, Pizzerien etc. alles ums Eck. Die Wohnung war nicht sonderlich groß, aber ausreichend, das Bett gemütlich, Kühlschrank alles dabei.
 
Nach der erholsamen Nacht, schmierte ich die Brote, Tim packte alles zusammen. Los ging es bis zum Bahnhof ca. 15 Gehminuten, die wir gleichzeitig als Gassi Gang nutzten. Am Bahnhof erst mal lecker italienischen Espresso. Wir buchten schon von zuhause die Bustickets des Unternehmens „Prenner“. Mit diesem Kleinbus-Shuttle ging es zurück Richtung Deutschland, allerdings über die Schweiz. Yves Platz war im Gang. Für sie kein Problem, so bekam sie von allen Seiten Steicheleinheiten. Nach 3h Fahrt haben wir eine kleine Pause gemacht. Nach ca. 6h (gesamte Fahrtzeit) wieder am Oberstdorfer-Bahnhof angekommen. Ab hier ging es für uns mit dem Auto weitere 4h ins Hessenland. Mit der Bahn sicherlich ohne Hund etwas entspannter, aber naja Tim fuhr souverän zurück.


+++ wichtigsten Tipps zusammengefasst +++

· E5 Karten-/Tourplaner

· DAV-Mitglied von Vorteil

SPEZIELL FÜR DEN HUND:
 
Unterkünfte - vorher anfragen;
 
Hundefutter - mittels Hunderucksack max. 10% des Körpergewichts transportieren oder per Post datiert hinschicken, somit kein mitschleppen;
 
Geschirr - statt Halsband;
 
Leinen 2x– falls eine abhanden kommt oder zerreißt und keine Zug- oder Schleppleine;
 
Hundejacke – für Kurzhaardogos im Juni oder September bzw. Outdoor-Schläfer;
 
Pflege - Pfoten mit Vaseline oder Ringelblumensalbe täglich einfetten, gegen Schnittverletzung an Steinen, Austrocknung und Schutz bei Kälte spez. Schnee. Von Schuhen raten wir ab;
 
Wasser - ist grundlegend kein Problem, da überall Bäche und Flüsse sind;
 
Näpfe – 2x Silikon Reisenäpfe von Vorteil;

ZEITRAUM:
 
Spätsommer ist auf jeden Fall unser nächstes Ziel, da kein Schnee und nicht zu heiß sowie überfüllt.
 
Der Zeitraum ist natürlich witterungsabhängig und nicht pauschal festzulegen.

KLEIDUNG:
 
Kann auf den Hütten gewaschen werden, nehmt lieber nur 2 Teile mit und wascht zur Not zwischendurch;
 
Oberteile - aus Baumwolle oder sogar Merinowolle, anstatt Polyester;
 
Sportbra - statt BH, das vermeidet Reibung unter den Armen und auf der Rucksackauflagefläche, ebenso das Spitzenunterhöschen besser zuhause lassen, ohne Wundstellen läuft´s sich besser (auch wenn das klar sein sollte, bin perfektionistisch);
 
Wanderhosen - mit abnehmbaren Beinen, evtl. Regenhose zur Auswahl mitnehmen;
 
Schuhe - ganz wichtig nicht ungetragen die Tour gehen, lauft eure Schuhe vorher ein und besser Knöchelhoch;
 
Socken – gute Socken ein Must-Have für jeden Wanderer, z.B. von Falke extra Trakingsocken, ihr vermeidet großes Schwitzen, Blasen und vor allem trocknen sie schneller und dadurch weniger „Stinki“ =)
 
Top Tipp – im Rucksack richtig packen, in dem ihr die Kleidung separiert in sozusagen Portionsbeutel aus Stoff, so findet ihr was ihr braucht schneller, ohne den ganzen Rucksack ausräumen zu müssen;

UNTERKÜNFTE:
 
wahlweise in der kälteren Jahreszeit eine Pension anstatt nur Berghütten buchen, da man hier auch mal anständig duschen kann. Auf den Hütten ist grundlegend nur kaltes Wasser, in manchen für Kleingeld 1min Warmwasser und max. Duschzeit 1-3min je nach Hütte.

SUPPS& NOTFALLEQIUP:
 
Magnesium - ist echt in vielerlei Fällen ein Retter in der Not;
 
Tape - hilft auch mal dabei, wenn das Blasenpflaster nicht hält;
 
Blasenpflaster - nehmt es mit, wir hatten keins dabei – Tim hatte mega Blasen, man muss ja kein 100er Pack einstecken ;);

Taschenlampe u. –messer - sind ein Muss in den Bergen es kann immer hilfreich sein und nimmt keine Unmengen an Gewicht oder Platz in Anspruch;

Sonnencreme - ein Muss, auch wenn du noch so braun werden willst, trägst du deinen Rucksack nicht mehr auf den verbrannten Schultern weiter =P;
 
Kopfbedeckung – ein Hitzschlag bringt dich ebenso nicht weiter;

GETRÄNKE& ESSEN:
 
Obst - vor Ort kaufen in der Höhe geht es sehr schnell kaputt, feste Äpfel von Vorteil;
 
Gemüse – Karotten, Gurke und Co. sind super Begleiter, auch für den Hund als Snack gut geeignet;
 
Müsliriegel - sind sparsam an Platz und auch nährreich;
 
Wasser - 2x1L Flaschen, könnt ihr auch mal im Bach auffüllen. Es gibt am Berg wenige bis keine Einkehrmöglichkeiten;
 
-> im Beutel nimmt es wenig Platz in Anspruch und kein zusätzliches Gewicht;

Zu viel eingepackt?

Schicke es mit der Post nachhause!

So... wow... ich weiß nicht was ich sagen soll.
 
Ich hoffe, ich konnte dich begeistern, dir etwas Freude machen mit meinem ewigen Beitrag und auch eine Hilfestellung sein, falls du diese Tour mit oder ohne Hund machen möchtest.
 
Danke, dass du den Text bis ganz zum Schluss gelesen hast. Für mehr Impressionen schau rein, abonniere meinen Blog bzw. werde Mitglied UND du kannst auch noch ganz viel mehr auf meiner Instagram- Seite: sunchildinstict erfahren. #sunchildinstinct
 
Für Fragen und Anmerkungen lass gerne einen Kommentar da oder schreib mir eine Email an: info@sunchildinstinct.com

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